Eröffnung nach der Sanierung

"Feiern ging hier immer!"

»Alte Mauer voller Liebe« steht auf dem Schlüssel, den die Studierenden aus dem Theologischen Konvikt in Händen halten. Vor drei Jahren hatten sie eben jenen Schlüssel an die Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) übergeben, damit das evangelische Wohnungsbauunternehmen das dringend sanierungsbedürftige Haus umfassend erneuert. Die Sanierung ist nun abgeschlossen und so konnte am vergangenen Sonntag in der Golgatha-Kirche die (Wieder-) Eröffnung offiziell mit einem Gottesdienst und mit der Schlüsselübergabe gefeiert werden.

Mehr als einhundert Konviktuale, Ehemalige und Ehrengäste waren der Einladung gefolgt und feierten einen fröhlichen musikalischen Gottesdienst. Bischof Christian Stäblein erinnerte in seiner Predigt an die Rolle des Sprachenkonvikts in der DDR. Das Haus gleiche einem Maulbeerbaum: In der Zeit der DDR-Diktatur, in der es feste Fundamente brauchte, sei hier eine Wurzel Theologischer Gemeinschaft und Bildung verortet. Stäblein würdigte die Gemeinschaft der Lernenden und Lehrenden, die ihre Weltverantwortung insbesondere in der Zeit der friedlichen Revolution wahrgenommen hätten. Es sei daher ein bewegender Moment, dass die Bewahrung des Konvikts gemeinsam mit der HWS geschafft sei.

Freilich wäre dies nicht möglich gewesen, wenn nicht der Förderverein unermüdlich für den Erhalt des Hauses eingetreten wäre. Konsistorialpräsident Jörg Antoine dankte namentlich dessen früheren Vorsitzenden Wolf Krötke, der zu den Gästen zählte, für sein Engagement. Dank gebührt nicht zuletzt auch der HWS, deren stellvertretende Vorsitzende Dorit Brauns sich zum Haus bekannte: »Das Konvikt ist ein besonderer Ort für Studierende aus aller Welt, den wir auch in Zukunft bewahren.«

106 Studierende werden die alten Mauern voller Liebe nun beleben. »Feiern ging hier immer«, sagte der Bischof in seiner Predigt. Das ist wahr und so endete der Abend recht spät in der jüngst selbst eingerichteten Kneipe.