Ausstellung zur Geschichte des Hauses Borsigstraße 5 und des Sprachenkonvikts eröffnet
Rund 200 Besucherinnen und Besucher haben an der Eröffnung der Ausstellung am 14. Oktober 2023 teilgenommen.
Auf 13 Tafeln beleuchtet die Ausstellung die 145-jährige Geschichte des Hauses in der Borsigstraße 5, die von der Eröffnung des Kinderheims Zoar im Jahr 1878 bis heute reicht. Einen Schwerpunkt bildet die Geschichte des Sprachenkonvikts (1950-1990), mit der sich sieben Tafeln beschäftigen. Der Titel »Schutz – Freiraum – Aufbrüche« nimmt Bezug auf die verschiedenen Funktionen des Gebäudes und seine Bedeutung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Besonders ehemalige Studierende des Sprachenkonvikts betonen immer wieder, welchen geistigen Freiraum der Ort in der DDR bot.
In seinem Festvortrag hob Markus Meckel die Bedeutung des Sprachenkonvikts als Ort geistiger Freiheit hervor:
"Die Geschichte des Sprachenkonvikts als Ort geistiger Freiheit und christlicher Existenz im atheistischen Umfeld wahrzunehmen, gehört zu dieser Aufgabe, und ich bin froh, dass das Theologische Konvikt in der ehemals Ostberliner Borsigstraße hierfür zu einem Vorbild geworden ist. Gewissermaßen war dies durch die Prägungen derer, die hier wohnten und studierten, eine der Keimzellen besonnenen politischen Engagements in der DDR, ohne die deren Demokratisierung 1989/90 wahrscheinlich ganz anders verlaufen wäre."
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Die Kuratorin der Ausstellung, die Historikerin Martina Voigt, unterstrich dies und verband ihre Einführung mit einem Appell für die Gegenwart:
"Möge die Ausstellung daran erinnern, dass demokratische Freiheit errungen und Tag für Tag aktiv bewahrt werden muss. Denn wenn die einen die Demokratie gleichgültig für eine bloße Gegebenheit halten, so sicher wie das Auf und Ab der Gestirne, und die anderen fordern, die Demokratie zu entsorgen, sobald ihnen das eine oder andere gegen den Strich geht, dann haben wir eine brisante Mischung, die uns allen in kürzester Zeit die Luft zum Atmen nehmen kann."